Brandneu - Schollheim eröffnet Seniorenflur

Die ungeahnte Welle an Aktivitäten von Ex-Schollis auf der Schollheim-Seite hat Konsequenzen.

Anscheinend sehnen sich die rüstigen ehemaligen Heimbewohner zurück in eines der großzügigen, 10,42qm großen Zimmer im Schollheim.

Darauf wurde von den zuständigen Stellen bereits positiv reagiert: Nicht nur ein Erweiterungsbau soll 2020 eröffnet werden, sondern auch ein spezieller Senioren-Trakt für Ehemalige, die zurück ins Heim wollen. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren.

Den Neigungen der Ex-Schollis im vorgerückten Alter nach, kommt als spezieller Flur für Senioren nur der BAR-FLUR in Frage. Das hat natürlich Konsequenzen, aber alle Dinge lassen sich regeln. Auch eines der Argumente der Gegner dieses Projektes: Wo sollen die vielen Rollatoren hin, es gibt eh zu wenig Stellplätze für Fahrräder... konnte von den Befürwortern sofort entkräftet werden: Viele der Senioren sind fitter als manche der jüngeren Heimbewohner.

Einige der besonderen Aktionen dieser neuen Heimbewohner-Gruppe werden hier vorgestellt, damit keiner sagen kann, er hätte von nichts gewusst. Transparenz ist uns kein Fremdwort!

Nur einmal in der Woche Barabend - das ist unseren neuen Mitbewohnern eindeutig zu wenig.

Schließlich wollen Sie mit Rock'n Roll ihre Fitness erhalten und für gute Laune sorgen. Allerdings nicht mit irgendwelchen 6-Kanal-Supersound, kabellosen-Blauzahn-Dingern und Streaming aus dem Netz, sondern zeitgemäß mit einer - gerne auch mehreren - Jukeboxen (Wurlitzer...oder ähnliches). Die Jukeboxen funktionieren natürlich nur mit alten DM-Münzen!

Bestückt sind diese Geräte dann ausschließlich mit Singles, die jüngste dieser Platten stammt aus dem Jahr 1975. Keine Panik - es sind genügend Stones und Hendrix Scheiben zum Austausch auf Wunsch auf Lager.

Nur mit täglichem Barabend und Blues / Rock'n-Roll kann die Gesundheit der Senioren garantiert werden. Mediziner, aufgepasst: Musikliebhaber erkranken 10x weniger häufig an Demenz als alle anderen Bürger.

Weg mit den Smartphones - her mit echten PCs!

Das ist die Devise unserer neuen Mitbewohner. Es gibt Kurse in Algol68, Fortran, Freiburger Code und natürlich in Basic. Das ganze auf Original-PCs der Senioren wie Commodore, Amiga etc.
Eine spezielle Gruppe beschäftigt sich mit Ein-Platinen-Computern mit dem legendären Z80. Eine andere Gruppe bemüht sich derzeit, ein Exemplar der Zuse Z23 aufzutreiben. Damit ist das Programmieren wirklich eine Herausforderung - bei nur 4k-Kernspeicher.

Stromausfall oder Panik vor komplizierten Berechnungen?

No Panic! Die Senioren helfen und haben hochpräzise Rechenmaschinen als Ersatzgeräte zur Verfügung. Beispielsweise die CURTA Rechenmaschine, im formschönen Kaffee- mühlendesign, 9 Stellen genau und beherrscht alle vier Grundrechenarten. Und das ganze ohne Batterie und Software. Mit etwas Übung kann man damit sogar Wurzelziehen.

Für Betriebswirte und solche die es werden wollen genügt meistens der Arithma Schieber. Ausreichend für das Addieren und Subtrahieren und damit bestens geeignet für komplizierte Vorhersagen in der Wirtschaft. Er verwirrt auch nicht, da er nur 6-Stellen beherrscht. Natürlich ebenfalls ohne Strom und Batterie einsatzfähig.

Müde vom Schleppen der vielen Akkupacks?

Kreuzschmerzen trotz Rückenstütze von der schweren Kamera? Oder noch schlimmer - Akku leer?

Auch hier stehen die Senioren mit Tat zur Seite. Nehmt doch die 16mm Bolex - handlich und leicht. Überzogen mit marokkanischem Leder und einem formschönen Dur-Aluminium Gehäuse. Ein Cinor Zoom 1:1,9 8-40mm befriedigt alle Bedürfnisse und Probleme mit Akkus gehören damit der Vergangenheit an - diese Bolex / Paillard C8 funktioniert immer - Antrieb mit einem Federwerk!

Damit verpasst ihr keine Szene mehr! Und das lästige Nachbearbeiten gibt es auch nicht mehr - der Film ist so wie gedreht. Ton? Überflüssiger Schnick-Schnack, oder?

Wir wollen unser Fotolabor wieder!

Aber natürlich mit der Möglichkeit, auch Halbformat-Glasplatten vergrößern zu können. Im neuen Fotolabor sind keinerlei elektronischen Hilfsmittel erlaubt. Abzüge werden prinzipiell durch Zählen von Sekunden erstellt. Verbrauchte Chemikalien werden wiederverwendet, z.B. die Fixierflüssigkeit um alte Pfennige zu versilbern.

Nur Hochwertige Kameras werden benutzt!

Damit die hochwertigen Kameras der Senioren auch ständig im Einsatz sind, werden Fotoplatten (Glas) selbst mit entsprechenden Emulsionen beschichtet.


Gerne zeigen die Senioren den jüngeren Mitbewohnern den Prozeß und leiten Sie zur sensiblen Nutzung der Geräte an. Ungeübte Anfänger dürfen gerne Rollfilme mit dem Format 6x9cm benutzen. Kameras vieler Hersteller (Zeiss Ikon, Voigtländer,...) stehen leihweise zur Verfügung.

Die fotografierten Objekte stehen tatsächlich zur Verfügung und funktionieren. Und nicht nur das - Die sind tatsächlich teilweise im Einsatz.

Und sollten diese Geräte im Seniorenflur auch nach dem 1.April  einmal im Schollheim zum Einsatz kommen, freuen wir uns riesig!

Damit keiner sagen kann, er weiß nicht was eine Jukebox ist und wie die funktioniert...

Danke an Alf für diese doch wunderbare Idee - ich habe das dann nur noch umsetzen müssen.
[der säzzer]

A man without sense of humour has no sense at all
[Irish saying]